Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom, (aus dem Englischen „ausgebrannt“) ist kein eigenständiges Krankheitsbild sondern beschreibt einen Zustand ausgesprochener körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung.

 

Drei Kriterien sind für das Burnout-Syndrom charakteristisch:

  1. Emotionale Erschöpfung: Die Betroffenen leiden unter einem Gefühl der Überforderung. Sie fühlen sich schwach, kraftlos, müde und matt. Dazu kommen häufig Frustration und Angst vor dem nächsten Tag
  2. Depersonalisation: Die Betroffenen distanzieren sich von ihren Klienten, Patienten, Kollegen oder Schülern. Sie lassen die Nöte nicht mehr an sich herankommen und konzentrieren sich auf den sachlichen Aspekt der Beziehung.
  3. Die reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit: Die Betroffenen erleben eine Verminderung ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit wie Aufmerksamkeit, Konzentrationsvermögen und Durchhaltefähigkeit. Die Betroffenen haben das Gefühl, dass sie trotz Überlastung nicht viel erreichen oder bewirken.

Daneben kann es noch zu einer Vielzahl von Symptomen kommen, die auch bei Depressionen und Angststörungen zu finden sind: Rückzug von Freunden und Bekannten, Verlust des Interesses, Verlust des Selbstwertgefühls, Schlaflosigkeit, Engegefühl in der Brust, Zittern, Herzrasen, Schwindel, eine pessimistische Sicht von sich selbst und der Zukunft usw.

 

Je nach Symptomausprägung können die diagnostischen Kriterien (nach ICD-10) einer Anpassungsstörung, einer depressiven Episode, einer Angst und Depression gemischt erfüllt sein, so dass die Indikation für eine Psychotherapie auf Kosten der Krankenversicherung gegeben ist.

Die Ursachen sind vielfältig. Das Burnout-Syndrom steht am Ende eines längeren Prozesses, der meist mit einem Stadium der idealistischen Begeisterung und hohem Energieeinsatz beginnt, übergeht in eine Phase die geprägt ist von Angst, innerer Anspannung, Überforderungsgefühlen und Reizbarkeit und schließlich in körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung endet.

 

Für die Therapie ist es von Bedeutung, die individuellen Ursachen zu analysieren. Dazu gehört es, berufliche, private und soziale Faktoren zu beleuchten sowie eigene problematische Verhaltensmuster zu reflektieren. Dann erst können realistische Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Neben einer eventuellen Veränderung situativer Faktoren geht es bei der Therapie des Burnout-Syndroms auch darum, konkrete Strategien zu erarbeiten und zu erproben, wie z.B. Nein-Sagen, sich abgrenzen etc.

 

Das Erlernen eines Entspannungsverfahrens erweist sich in den allermeisten Fällen als hilfreich. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, die körperliche Fitness zu verbessern.

Letztlich ist es Ziel, eine Work-Life-Balance herzustellen.